linksgestrickt auf der h+h cologne 2014

Falls Ihr Euch schon gefragt habt, warum es hier so ruhig geworden ist: wir waren letzten Freitag in Köln auf der h+h cologne, einer großen Fachmesse für Handarbeit + Hobby. Bereits vor zwei Jahren, einige Monate bevor linksgestrickt online ging, waren wir zum ersten Mal dort und natürlich schwer begeistert von den vielen Anbietern sowie den tollen Wollqualitäten. Und nicht zuletzt dort haben wir die Garne u.a. von Malabrigo und Shilasdair kennengelernt.

Was uns unser Besuch von 2012 gelehrt hat: Bahnfahren ist beschwerlich, insbesondere wenn man gefühlte 24 Stunden auf den Beinen ist, acht Stunden für Hin- und Rückfahrt einplanen muss und noch nicht mal sicher sein kann, ob man seinen Anschlusszug erreicht. Dieses Jahr ging es also mit dem Flieger von Berlin-Tegel nach Köln.

Bevor es überhaupt zu den Messeständen ging, wurde dem Besucher einiges fürs Auge geboten u.a. dieses Tipi aus gestrickten und gehäkelten Quadraten. In den Messehallen ging es dann auch mit der Strickkunst munter weiter, zu sehen an diesem kleinen Fiat (übrigens: das Innenleben des Autos wurde auch verhäkelt) der Firma Mondial.

Gleich zu Beginn unseres Rundgangs stießen wir auf Koigu Yarns aus Kanada sowie auf die fantasievollen Knöpfe von Jim Knopf, die es mir sehr angetan haben. Durch das viele Schwelgen im Knopfhimmel habe ich natürlich keine Fotos gemacht, aber geht einfach mal auf den Link von Jim Knopf und macht euch ein eigenes Bild 🙂

Hin und weg waren wir von den skandinavischen Wollfirmen, ihren Garnqualitäten und nicht zuletzt der großen Farbvielfalt. Den Anfang macht das Ullcentrum von der schwedischen Insel Öland. Zugegeben die Garne sind nicht zu vergleichen mit weicher Merinowolle. Sie sind aber auch nicht so kratzig, wie ich beispielsweise die Garne von Léttlopi empfand. Dass Ullcentrum bietet neben kardierter Wolle fürs Filzen und Handspinnen auch Lovikka Garn (finnisch für Dochtgarn) und weitere fünf Qualitäten an, von denen es mir insbesondere das zweifädige Garn aus schwedischer Schurwolle angetan hat.

Die Damen vom Ullcentrum haben daneben noch wunderbare mehrfarbige Cardigans, Wolldecken und Cowls gezeigt, die alle aus dem Buch Öland breien von Marja de Haan-van Huistede stammen, sich an klassischen schwedischen Strickmotive anlehnen und natürlich mit der Wolle vom Ullcentrum verstrickt wurden. Das Buch ist leider zunächst nur auf Niederländisch erschienen. Man versicherte mir aber, dass das es wohl auch bald in englischer Sprache zu  haben ist. Einen kleinen Einblick findet ihr hier.

Unser nächster Abstecher ging nach Dänemark zu BC Garn wo ich u.a. diesen wunderschönen Pullover von Ann Højgaard Slot aus Semilla Grosso (Näheres zu dem Pullover findet ihr auf der Seite von BC Garn) fand. Die Garne dieser Firma habe ich schon länger im Auge und ich ringe nach wie vor, sie in unser Sortiment aufzunehmen, denn einerseits sind die angebotenen Farben und Qualitäten unheimlich vielfältig und abwechslungsreich, andererseits aber habe ich nicht zuletzt immer wieder auf Ravelry gelesen, dass es vermehrt zu Pilling kam. Ich denke, es führt kein Weg an einem Selbstversuch vorbei 🙂

Eine weitere dänische Wollfirma, die uns sehr gut gefallen hat, ist Filcolana. In Kopenhagen hatte ich schon Filcolanas New Zealand lammeuld in die Hände bekommen und meine Mutter schwört auf deren Sockenwolle Arwetta. Am Stand fiel uns natürlich das Strickprojekt einer Dame von Filcolana auf, das wir gleich begutachten mussten. Es handelte sich um die mehrfarbig gestrickte Mütze Plumeria von Luise Bjerre, die man auf der linken und rechten Seite tragen kann. Insbesondere gefiel mir die Idee, die verschiedenen Wollstränge als kleine Knäule in einer Plastikbox (z.B. ein Eistupper) zu verstauen und in den Plastikdeckel kleine Löcher zu schneiden, um das Garn durchzuziehen. So wird vermieden, dass sich beim Stricken die verschiedenen Farben zu einem riesigen Woll-Chaos zusammenfinden. Tipp der Dame von Filcolana: immer das Garn aus der Mitte des Knäuls nehmen.

© Filcolana /Luise Bjerre

Eine weitere Neuentdeckung für uns war Lene Randorff Larsen und ihre Firma lillestrik aus Bjerringbro. Sie bietet neben Strickbüchern auch ganze Strickpakete, bestehend aus wunderschönen Mustern und Wolle für Groß und Klein an. Schaut am besten selbst: www.lillestrik.dk

Wer es definitiv mit den Farben der Skandinavier aufnehmen konnte: Shilasdair von der Isle of Skye. Sie bieten neben der Luxury DK, die wir im Sortiment haben, auch eine Aran- und eine 4ply-Qualität in den gleichen Farben und der gleichen Zusammensetzung (10% Kaschmir, 10% Baby Kamel, 40% Angora, 40% Merino Lammwolle) an. Ganz neu hinzugekommen ist eine Lacequalität aus 50% mercerisierter Wolle und 50% Maulbeerseide, die in Strängen zu 25g / 180m verkauft wird. Definitiv ein wunderschön schimmerndes Garn für feine Tücher oder Häkelprojekte. Ich bin gespannt auf die zukünftigen Ravelry-Projekte mit diesem Garn. Es ist nämlich so neu, dass es noch überhaupt nicht auf Ravelry zu finden ist.

Natürlich waren wir nicht nur bei den Skandinaviern unterwegs, sondern haben uns auch anderweitig umgeschaut. Mein persönliches Strick-Highlight kommt aus der Schweiz und zwar von Lang Yarns. Denkt Euch einfach die zu langen Ärmel weg und den Zipfel gerade:

Macht in jedem Fall eine schöne Taille, dieser Pullover.

Ein weiteres tolles Strickmodell von der türkischen Firma kartopu. Die Anleitung habe ich via tichiro hier gefunden. Im übrigen habe ich mich gefreut, Martina von tichiro auf der diesjährigen h+h persönlich kennenzulernen, zumal sie uns ja im April letzten Jahres unseren kleinen Onlineshop auf ihrem Blog vorgestellt hat. Auch sie schreibt über die diesjährige Handarbeitsmesse in ihrem Blog. Es lohnt sich also bei ihr vorbeizuschauen.

Zu guter letzt ein kleines Rätsel für Euch und etwas zum Vorfreuen. Wir werden demnächst wieder unser Sortiment erweitern und freuen uns, die Garne eine sehr beliebten Firma in unser Sortiment zu nehmen. Diese Firma war zum ersten Mal auf der h+h und wir durften einen Blick auf die wahnsinnige Farbauswahl werfen. Tipp: der Name der Firma fängt mit M an 🙂