So langsam aber sicher rückt ja die wärmere Jahreszeit näher und ich habe mich auf Ravelry nach einem passenden Strickprojekt für den Sommer umgeschaut. Nach anfänglichen Suchen im Pattern und Projects-Bereich, das mir natürlich wieder gezeigt hat, wie viele schöne Sachen noch zu Stricken sind, konzentrierte ich mich dann doch auf meine Favoritenliste. In einer Liste mit 1612 Strickstücken müsste doch etwas zu finden sein…
© Jane Heller
Die Suche nach einem schönen leichten Sommer-Oberteil endete bei Sylvatica, einem Muster von Robin Melanson, dass ich vor knapp zwei Jahren in der Sommerausgabe der twist collective fand, gespeichert und nun wieder ausgegraben habe. Im Grunde genommen suchte ich nach einem Muster, das ich mit der Holst Coast stricken konnte. Dies würde bei diesem Modell wenn überhaupt nur zweifädig funktionieren und ich vermute, das ganze Gestrick würde dann einen Ticken zu dick werden. Ich vergleiche immer die von Ravelern gestrickten Modelle miteinander und überzeugt hat mich vom Maschenbild und Sitz her letztendlich ein Modell aus 100% Baumwolle.
Also stricke ich nun die Sylvatica aus 100% mercerisierter Baumwolle in einem schönen Petrolton. Die Wolle stammt nicht aus unserem Sortiment, es ist die Mille Fili (50g/130m) von Wolle Rödel. Sie ist von der Stärke her eine DK-Wolle und da das Muster Fingering-Wolle verlangt, musste ich das Muster von der Maschenanzahl, den Ab- und Zunahmen usw. anpassen. Altern Strickhasen muss ich das nicht sagen, aber an alle Newbies: 3 Maschen Unterschied in der Maschenprobe sind eine ganze Menge und können sich stark auf das fertige Strickstück auswirken. Nimmt man für ein Modell ein dickeres Garn als verlangt, wird das Strickstück unweigerlich größer, nimmt man dünneres Garn wird es kleiner und das um mehrere Zentimeter!
Wer sich also unsicher ist, wie er sein Lieblingsprojekt ummodeln muss, um die gewünschte Passform zu erreichen, dem lege ich das mehrteilige Tutorial von bygumbygolly ans Herz. Sie strickte einen 40er Jahre Pullover in DK-Wolle nach für das eigentlich eine Fingering-Wolle vorgesehen war und beschreibt Schritt für Schritt ihr Vorgehen. Ich werde in jedem Fall in einem separaten Post kurz beschreiben, wie ich bei meiner Sylvatica Pullover vorgegangen bin.
Hier ein kleiner Blick, auf das, was ich schon gestrickt habe:
Was ich an der Wolle mag, ist ihr fast seidiger Glanz, der von der Merzerisation kommt. Was abslout gewöhnungsbedürftig ist, ist ihre Glätte. Einen ordentlichen Webknoten zu knüpfen, um ein neues Knäuel zu beginnen, ist ähnlich wie bei Seide fast ein Ding der Unmöglichkeit; und natürlich verlangt Baumwolle ein absolut gleichmäßiges Stricken…
